Geschrieben von Blacky1904 am 10.03.2006 um 21:29:
Hier mal ein ÃÅ???berblick wie das neue Quali laufen wird .
Werd auch erstmal schauen wie es funktioniert .
"Shootout" mit offenem Visier

Fernando Alonso verzichtete auf die erste Trainingssession
München - Nüchterne Miene bei Michael Schumacher, Lächeln bei Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.
Nach dem Freien Training zum Bahrain-GP sah man den beiden nicht an, was zuvor in den Sessions passiert war. Eigentlich hätte Schumi nach Platz zwei schallend lachen und Haug nach dem Ausfall von Kimi Räikkönen frustriert sein müssen.
Doch so war es nicht - und warum? Weil ein Training, auch wenn es das erste des Jahres ist, nicht über Startplätze entscheidet.
Keine Anhaltspunkte für Strategen
"Eine genaue Einschätzung kann ich noch nicht machen", sagte Schumacher nach dem Training. Die Karten werden eben erst im Zeittraining aufgedeckt. Dann wird klar: Wer hat die besseren Reifen, wer fährt am Ende mit dem wenigsten Sprit?
Diesbezüglich ist gerade das erste Qualifying (Sa., ab 11.45 Uhr LIVE) nach dem neuen Format besonders spannend. Denn die Strategen der Teams haben keine Erfahrungswerte. Es könnte ein Kampf mit offenem Visier werden.
"Das Qualifying ist sicherlich etwas aufwändiger. Man sollte sich ein bisschen Zeit nehmen, um den Modus genau zu verstehen", rät Schumi. Und so funktioniert es:
So funktioniert das Qualifying
Das Einzelzeitfahren ist Geschichte, ab jetzt heißt es: Pole-Position in drei Akten. Im ersten Teil der Quali fahren alle 22 Piloten 15 Minuten lang. Danach fallen die sechs Langsamsten durch den Rost. Sie starten von den Positionen 17 bis 22.
Nach fünf Minuten Pause fahren die übrigen 16 erneut 15 Minuten lang, wobei die Zeiten aus der ersten Session verfallen. Danach scheiden wieder die langsamsten sechs aus, sie starten von den Positionen 11 bis 16.
Alle, die bis dahin ausgeschieden sind, dürfen vor dem Rennen beliebig nachtanken. Die besten zehn fahren in einer 20-minütigen Session um die Pole, wieder werden die bisherigen Zeiten annuliert.
Die Top Ten müssen mit der Spritmenge ins Rennen gehen, die sie zu Beginn der dritten Quali-Session im Tank hatten. Das heißt: Jeder Liter, der auf der Pole-Jagd verfahren wird, darf nach einem von der FIA festgelegten Verbrauchsschlüssel nachgefüllt werden.
Alonso ist Favorit
Die Favoritenrolle für das Zeittraining hat trotz des sechsten Platzes am Freitag Fernando Alonso. Der Weltmeister wirkte souverän und schonte das Material. "Alonso ist jedoch der Mann, den es zu schlagen gilt", weiß Norbert Haug.
Nicht vergessen darf man neben Ferrari, die mit den Plätzen zwei und fünf im Training überzeugten, Honda. Testfahrer Anthony Davidson hat mit der Tagesbestzeit gezeigt, was das Auto kann. "Wir wollen uns am Samstag nach vorne orientieren", kündigt Sportchef Gil de Ferran an.
ÃÅ???berraschungskandidat Williams
Bleiben noch die Silberpfeile. Können Sie nach den Elektronikproblemen des Trainings in den Kampf um die Pole eingreifen? "Wir wissen, dass wir hier nicht als Siegaspirant Nummer eins an den Start gehen", sagt Haug. "Man muss aber die Konstanz der Rundenzeiten anschauen. Da sehen wir so schlecht nicht aus."
Für die ÃÅ???berraschung des Qualifyings könnte Williams sorgen. Alex Wurz hat mit Platz drei im Training gezeigt, dass das Auto in Bahrain hervorragend funktioniert und Mark Webber ist als ausgezeichneter Qualifier bekannt. Vielleicht ist sogar ein Platz in Reihe eins drin.
Technikchef Sam Michael ist sich zumindest sicher: "Wir sehen wirklich konkurrenzfähig aus."
Raum für taktische Spielchen
Damit sind die Favoriten auf den Einzug in die dritte Quali-Runde genannt. Doch was ist, wenn ein Team aus taktischen Gründen auf Platz elf oder zwölf fährt, um vor dem Rennen beliebig nachtanken zu können?
Als wäre das sportliche Spannungsmoment nicht schon groß genug, auch die Strategie kann die Startaufstellung gehörig durcheinander wirbeln.
Alexander Mey