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Geschrieben von Blacky1904 am 12.12.2005 um 18:09:

smile Rangnick entlassen

Schalke schmeißt Provokateur Rangnick raus



Ralf Rangnick war seit September 2004 Trainer auf Schalke



Gelsenkirchen - Der Provokation von Ralf Rangnick am Samstag folgte die Trennung am Montag: Schalke 04 gab dem 47 Jahre alten Cheftrainer mit sofortiger Wirkung den Laufpass.

"Uns blieb nicht anderes übrig. Es waren Dissonanzen da, die nicht mehr zu beheben waren", begründete Manager Rudi Assauer die einstimmige Entscheidung des Vorstandes, sich nach 15 Monaten von Rangnick zu trennen.

Der Vizemeister reagierte damit auf das Verhalten des Coaches am Rande des Heimspiels am vergangenen Samstag gegen FSV Mainz 05 (1:0), als der 47-Jährige schon vor dem Anpfiff eine Ehrenrunde in der Veltins-Arena gedreht und sich von den Anhängern der Königsblauen verabschiedet hatte.

Rauswurf via Telefon

Einen Tag zuvor hatte Rangnick auf einer routinemäßigen Pressekonferenz überraschend seinen Abschied zum Saisonende verkündet und damit auf die Differenzen mit der Klubführung um die Verlängerung seines am 30. Juni 2006 auslaufenden Vertrages reagiert.

Teamamager Andreas Müller hatte Rangnick am Montagmorgen telefonisch vom Ende seiner Tätigkeit informiert. Der Schwabe wird sein Gehalt jedoch bis zum Ende seines Kontraktes erhalten. "Er war sehr bedrückt. Es war ein kurzes Gespräch", berichtete Müller. Am Dienstag wird sich der beurlaubte Coach von der Mannschaft verabschieden.

Am kommenden Samstag bei Rangnicks Ex-Klub VfB Stuttgart werden die Königsblauen von Torwarttrainer Oliver Reck betreut. "Er ist nur für ein Spiel und eine Woche vorgesehen. ÃÅ???ber einen Nachfolger haben wir noch nicht nachgedacht", sagte Müller.

Kein Druck bei Trainerfindung

Ob die Suche nach dem 6. Coach seit dem Abschied von Huub Stevens im Jahr 2002 bereits beim Trainingsstart am 4. Januar erfolgreich beendet ist, wollten die Schalker nicht prophezeien. "Wir lassen uns nicht unter Druck setzten", ergänzte Müller. Die Mannschaft könne "eine ÃÅ???berbrückungsphase auch ohne Cheftrainer überstehen".

Neben einer Rückkehr von Stevens (zurzeit Roda Kerkrade) wurde nach der Trennung von "Professor" Rangnick mit den Namen Matthias Sammer (zuletzt VfB Stuttgart) und auch Co Adriaanse (FC Porto) spekuliert.

Rangnick legt nach

In der Pressekonferenz vor zehn Kameras und rund 50 Journalisten im überfüllten Raum "Libuda" unter der Nord-Tribüne der Veltins-Arena rechnete Müller mit Rangnick ab: "Ich glaube nicht, dass der Trainer das Recht hat, uns vorzuwerfen, unprofessionell zu sein. Das halte ich für starken Tobak. Wir haben nie öffentlich eine Trainerdiskussion geführt."

Rangnick legte allerdings noch einmal nach und kritisierte in der "Frankfurter Rundschau" die Beurteilung seiner Ehrenrunde.

"Wenn du 15 Monate immer wieder nur Prügel zwischen die Beine geworfen bekommst und dann die Fans plötzlich mit so viel Gespür reagieren, dann ist es vielleicht menschlich nachvollziehbar, dass du dich dann auf der Welle der Sympathie mitreißen lässt. Jetzt also so zu tun, als wäre das eine bewusste Provokation gewesen, ist unredlich."

"Wir erwarten Platz eins bis drei"

Assauer und Müller reagierten: "Wenn ich den Kader sehe, erwarten wir einen Platz zwischen eins und drei. Wir haben Rangnick jegliche Unterstützung gegeben und eine Mannschaft hingestellt, wie sie noch vor zwei Jahren undenkbar war."

So wie sich jedoch das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft entwickelt habe, wäre es für Rangnick undenkbar gewesen, weiterzumachen.

"Sind wir hier im Zirkus?"


Die Aktion des Fußball-Lehrers am Samstag war auch innerhalb der Mannschaft teilweise auf starke Ablehnung gestoßen. Torhüter Frank Rost wurde in der Bild mit den Worten zitiert: "Sind wir hier im Zirkus? Das ist ja eine Farce. Das mit dem Trainer interessiert mich nicht mehr. Haken drunter."

Nationalspieler Gerald Asamoah bestätigte: "Wir machen uns warm, und da siehst du den Trainer vor den Fans laufen. Da war ich schon irritiert." Kevin Kuranyi indes äußerte Verständnis für Rangnick: "Er ist ein guter Trainer, er hat es richtig gemacht."

"Es war normal für mich"

Rangnick wollte hingegen seine Ehrenrunden beim letzten Heimspiel in 2005 nicht als Abschied, sondern als Dank an die Fans für die Treue und Unterstützung während des Jahres verstanden wissen.

"Es war ein sehr emotionales Spiel für mich - vorher, nachher und während des Spiels", sagte Rangnick nachher. "Die Fans haben ständig meinen Namen gerufen. Da war es für mich normal, dass ich hingehe und danke sage."


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